StartDienstleistungenMinimierung von Retouren mit Keepoala: Interview

Minimierung von Retouren mit Keepoala: Interview

In diesem Blog präsentiere ich regelmäßig interessante Unternehmen und Dienstleister, die uns Einblicke in ihre Arbeitswelt, Ideen und Philosophien gewähren. In diesem Beitrag möchte ich das Münchner Start-up Keepoala vorstellen, das sich zum Ziel gesetzt hat, den negativen Einfluss von Rücksendungen bei Online-Bestellungen zu minimieren.

Hierfür hat das Unternehmen eine loyalty-program App entwickelt, welche Online-Shopper für das Behalten von Bestellungen belohnt. Im folgenden Interview mit Tjark, einem der Gründer, erhaltet ihr einen ersten Eindruck von der Geschäftsidee.

Hallo Tjark, stell dich mal kurz vor.   

Hallo! Ich bin Tjark. Vor gut zwei Jahren habe ich zusammen mit meinen Freunden Sebastian und Eik das Start-up Keepoala gegründet. Eik kenne ich schon seit dem Kindergarten, mit Sebastian sind wir seit über 20 Jahren befreundet. Nun leben wir alle im wunderschönen München und kämpfen gemeinsam gegen den Retourenwahnsinn an!  

Kannst du mir ein wenig über die Geschichte von Keepoala erzählen und was euch dazu inspiriert hat, das Unternehmen zu gründen?   

So wie die meisten Menschen, bestellen auch wir viel online. Dabei haben uns die Retouren schon immer genervt. Sie sind zeitaufwendig, teilweise super kompliziert und werden immer teurer. Als wir drei uns dazu entschieden haben, ein Start-up zu gründen, wussten wir, dass es dabei um Nachhaltigkeit gehen soll, da uns die Umwelt und der Schutz der Natur sehr am Herzen liegt.

Nachdem wir uns dann intensiver mit Retouren, vor allem im Fashion-Onlinehandel, und mit den damit verbundenen negativen Auswirkungen auf die Umwelt beschäftigt haben, war uns klar: Wir müssen den Retourenwahnsinn stoppen! Durch den Transport vom Lager zu den Kund:innen, wieder zurück ins Lager und dann zu den nächsten Kund:innen wird eine Menge CO2 ausgestoßen. Bei 15 Retouren pro Sekunde allein in Deutschland kommt schon einiges zusammen! Zusätzlich wird Verpackungsmaterial verschwendet. Das geht besser, nämlich indem Retouren gar nicht erst entstehen. So kam uns die Idee, Käufer:innen für das Einsparen von Retouren zu belohnen.   

Wie funktioniert Keepoala und wie löst ihr damit das Problem mit den Retouren? 

Keepoala ist eine App, die sich Onlineshopper:innen kostenfrei herunterladen können. Im Prinzip belohnt Keepoala euch, wenn ihr eine nachhaltige Kaufentscheidung getroffen habt und eure online bestellten (Fashion) Artikel nicht retourniert, sie also behaltet. Bestellt ihr in einem unserer zahlreichen Partnershops, wird eure E-Mail-Adresse automatisch erkannt und die Bestellung so eurem Keepoala Account zugeordnet.

Ihr könnt aber auch alle anderen (Fashion) Onlinebestellungen in unserer App erfassen. Dazu muss das Retourenlabel, das der Bestellung in den meisten Fällen schon beiliegt, einfach mit der Handykamera gescannt und fotografiert werden. So erkennt unser System automatisch, ob ihr die Sendung zurückgeschickt habt oder nicht. Ist der Rücksendezeitraum vergangen und ihr habt eure Bestellung behalten, bekommt ihr Punkte für das Nicht-Retournieren, sogenannte Keepoalas.

Und weil wir wissen, dass nicht alle Retouren vermeidbar sind, bekommt ihr sogar ein paar Punkte, wenn ihr eure Bestellung zwar retourniert, uns aber die genauen Gründe dafür genannt habt. So können wir und auch die Onlineshops aus euren Antworten lernen und weiter daran arbeiten, Produktbeschreibungen und -fotos so hilfreich wie möglich zu gestalten und so die zukünftige Retourwahrscheinlichkeit von Artikeln zu senken.  

Die gesammelten Keepoala Punkte könnt ihr dann in unserem Voucher Store gegen tolle Gutscheine eintauschen. Schon ab einer behaltenen Bestellung könnt ihr euch mit Prämien für unsere Partnershops belohnen, oder ihr sammelt weiter und löst die Punkte gegen Gutscheine von der Deutschen Bahn, Spotify, Netflix, Thalia oder KoRo ein. 

In der App gibt es aber noch mehr zu entdecken, so kann man sich CO2 Sparziele setzen, sich mit seinen Freunden zusammentun, um gemeinsam Ziele spielerisch zu erreichen, oder direkt auf unsere spannenden Blogbeiträge zugreifen. So schaffen wir Awareness für umweltbewusstes Einkaufen und zeigen auf, wie wichtig ein achtsamer Umgang mit Rücksendungen ist. Durch den zusätzlichen Anreiz, z.B. nur eine statt zwei Größen zu bestellen und sich dafür mit Gutscheinen belohnen zu können, konnten wir die Retourenquote der mit uns zusammenarbeitenden Shops schon senken und haben so viel CO2 eingespart.    
 
Was unterscheidet Keepoala von anderen, ähnlichen Plattformen? 

Keepoala sorgt dafür, dass CO2 durch Rücksendungen gar nicht erst entsteht und daher auch nicht kompensiert werden muss. Wir sind natürlich nicht die einzige App, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, den CO2-Fußabdruck zu reduzieren und User:innen zu nachhaltigem Handeln zu motivieren. Die meisten anderen Modelle laufen jedoch unter dem Stichwort CO2 Kompensation.

Zunächst wird CO2 verursacht, beispielsweise durch den Kauf eines Artikels oder durch einen schon angetretenen Flug, und hinterher zum Beispiel durch das Pflanzen von Bäumen wieder ausgeglichen. Da wir unsere Nutzer:innen für das Nicht-Retournieren ihrer bestellten Artikel belohnen, vermeiden wir aktiv Retouren und damit verbunden auch CO2, bevor es entsteht. Und wo kein CO2 entsteht, muss auch nichts kompensiert werden.  

Mit welchen Herausforderungen sah sich das Keepoala-Team beim Aufbau der Plattform konfrontiert, und wie habt ihr diese gemeistert? 

 Niemand von uns hatte vorher viel mit Mode zu tun. Dass Fast Fashion und Kleidung aus Polyester nicht gerade gut für die Umwelt sind, das wussten wir natürlich. Doch wie groß der Impact der Textilindustrie wirklich ist, das wurde uns erst deutlich, als wir uns intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt haben.

So mussten wir erst viel über die Prozesse und Strategien im Fashion-Onlinehandel lernen und eine Menge Daten sammeln, um unser Konzept zu entwickeln. Durch den Austausch mit Expert:innen und der Zusammenarbeit mit ersten Shops konnten wir genug Wissen sammeln, um unsere Lösung zu professionalisieren. Mitterweile sind wir selbst Branchenexperten, wenn es um den Online-Modehandel geht!  

Welchen Erfolg konnte Keepoala schon erzielen? 

Gemeinsam mit unserer Community konnten wir schon 10 000 Retouren einsparen. Dabei entspricht eine einzige Rücksendung im Schnitt 1,7 kg CO2. Wir haben also schon eine Menge CO2, Zeit in der DHL Warteschlange, Frust und Verpackungsmüll vermieden!  

Was sind einige der Zukunftspläne für Keepoala und was können wir in den kommenden Monaten und Jahren von der Plattform erwarten? 

Als Teil der Keepoala Community muss man sich in wenigen Jahren schon keine Gedanken mehr über nervige Retouren machen. Wir möchten den Onlinehandel nämlich so nachhaltig und damit so retourenarm wie möglich gestalten. Dazu wollen wir Keepoala zu der Must-have App für alle Onlineshopper:innen machen und weitere Features anbieten.

So wird es in Zukunft neben dem Managen der Retouren auch möglich sein, persönlich angepasste Kaufempfehlungen zu erhalten. Statt mehrere Größen des gleichen Artikels zu bestellen, kann Keepoala dir einfach sagen, welche Größe dir passen wird. Dadurch werden wir gemeinsam mit unserer Community noch mehr Retouren und Emissionen einsparen können. Zusätzlich wird es noch mehr Möglichkeiten geben, Keepoalas zu sammeln, auch außerhalb des Fashion Sektors, sodass wir alle Interessierten für noch mehr nachhaltige Entscheidungen, die sie treffen, belohnen können.  

Wie wird man Teil der Keepoala Community?  

Onlineshopper:innen können sich einfach kostenlos unsere App im App-Store ihrer Wahl herunterladen. Die Registrierung geht ganz schnell, genau wie das Erfassen der Bestellungen. Onlineshops, die mit uns zusammenarbeiten möchten, um ihre Retourenkosten zu senken und umweltbewusste Neukund:innen zu gewinnen, können sich auf unserer Website direkt eine Demo buchen und sich von uns überzeugen lassen.  
 
Gibt es sonst noch etwas, das die Leser wissen sollten? 

Viele Verbraucher:innen denken an überteuerte, langweilige Filz-Kleidung, wenn sie „Fair Fashion“ hören. Der Stereotyp ist definitiv überholt! Die steigende Awareness über die Auswirkungen der Modeindustrie auf Mensch und Umwelt hat dazu beigetragen, dass immer mehr Brands ökologisch und ethisch verantwortungsvolle Produktionsverhältnisse schaffen. Daher ist die Auswahl an Fair Fashion so groß wie noch nie, so ist für jede:n etwas dabei. Dass fair produzierte Kleidung mehr kostet als aus Asien importierte Ultra Fast Fashion, das stimmt natürlich weiterhin, weil der günstige Preis auf Kosten der untragbaren Arbeitsverhältnisse in der Herstellung geht.

Doch gibt es auch eine Vielzahl an wirklich bezahlbaren Shops und Brands, zumal Fair Fashion im Allgemeinen eine deutlich bessere Qualität aufweist als Fast Fashion. So habt ihr wesentlich länger etwas von eurer Kleidung! Lasst euch beim nächsten (virtuellen) Einkaufsbummel von tollen Fair Fashion Anbietern inspirieren. In unserem Voucher Store findet ihr auch Gutscheine für unsere Fair Fashion Partnershops, also schaut doch einfach mal vorbei und spart mit Keepoala beim nächsten Einkauf! 

Neugierig geworden. Die App von Keepoala kann hier heruntergeladen werden.

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Khoa
Als Münchner muss man immer up-to-date sein wenn in so einer schönen Stadt wie München was Aufregendes passiert. Hier halte ich euch in Artikeln stets auf dem Laufenden!
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