Oktoberfest – was muss man beachten?

Mit dem traditionellen Fassanstich durch den Münchner Oberbürgermeister beginnt Jahr für Jahr auf der Theresienwiese das größte Volksfest der Welt. Mehr als sechs Millionen Gäste  besuchen die Wiesn. Partystimmung ist angesagt, in den Zelten, wie auf dem großflächigen Gelände. Damit Oktoberfestbesucher ausgelassen feiern können und sich die Zwischenfälle in Grenzen halten, gibt es einige Regeln. Ich möchte euch nun einige Tipps für eine stressfreie Wiesn mit auf den Weg geben. 

Oktoberfest

Worauf muss ich achten, wenn ich auf das Oktoberfest gehe? 

Deine erste Wiesn? Du musst dich nicht in Unkosten stürzen und in Dirndl oder Lederhose erscheinen, um zwingend dazuzugehören. Auch ein Halstuch, ein Hut oder eine Trachtenjacke bringen urigen Charme mit. Versuche stilecht, aber nicht verkleidet zu wirken. Eine Alternative können Verleiher von Trachtenmode sein. Das Dirndl für einen Tag kostet wenig und derartige Anbieter gibt es in München zuhauf. 

Möchtet ihr erst einmal Fühlung aufnehmen und habt keine Zelt-Reservierung, empfehle ich den Wiesn-Besuch bei Tag. Unter der Woche herrscht um die Mittagszeit wenig Andrang und ihr könnt euch gute Plätze in den großen Zelten sichern. Lacht die Sonne, ist es in den Biergärten unter freiem Himmel urig und gemütlich.  

Tipp: Eine solide Grundlage für einen langen Party-Tag schafft ihr mit einer Leberkässemmel oder einer Butterbrezn. Alkohol auf nüchternen Magen empfehle ich auf keinen Fall.   

In den großen Festzelten herrscht ausgelassene Stimmung. Tagsüber geht es im Augustiner-Festzelt, das bevorzugt von den Münchnern besucht wird, recht gediegen zu. Auch im Armbrustschützenzelt kannst du es eher ruhig angehen lassen. Für ganztägige Partystimmung ist im Hofbräu-Festzelt gesorgt. 

Am Wochenende öffnen die Zelte bereits um 9 Uhr. Oft wird schon zwei Stunden später wegen Überfüllung wieder dicht gemacht. Die Zelte schließen um 23.30 Uhr. Ausgeschenkt wird bis eine Stunde früher. Habt ihr einen Platz im Käfer- oder Weinzelt ergattert, kann bis 1 Uhr weitergefeiert werden.  

Was ist auf den Wiesn nicht erlaubt? 

Einige Dinge dürfen nicht auf das Festgelände.  

Dazu zählen: 

  • Gas-Sprühdosen mit schädlichem Inhalt 
  • färbende und ätzende Substanzen 
  • Gegenstände, die sich als Hieb-, Stoß- oder Stichwaffen gebrauchen lassen 

Getränke könnt ihr auf das Gelände mitbringen. Nur Glasflaschen sind verboten. In die Zelte und Biergärten dürfen keine eigenen Getränke mitgenommen werden.  

Tipp: Taschen oder Rucksäcke, die größer als 20 x 15 Zentimeter sind oder ein Volumen von drei Litern übersteigen, dürfen nicht auf das Festgelände. An den Eingängen findet ihr gebührenpflichtige Aufbewahrungsmöglichkeiten.  

Was darf ich auf dem Oktoberfest mitnehmen? 

Kein Wiesnbesuch ohne ausreichend Bargeld. Billig wird der Abstecher zur Theresienwiese nicht. Habt ihr etwas zu tief ins Bierglas geschaut, kann es helfen, einige Kopfschmerztabletten einzupacken.  

Folgende Dinge sind Wiesnbesuchern natürlich erlaubt: 

  • Bargeld 
  • Handy 
  • Taschentücher 
  • Lippenstift 
  • Schlüssel 
  • MVV-Ticket 

Die Utensilien sollten in einer kleineren Tasche oder einem Mini-Rucksack Platz finden. Am Eingang werden Security-Mitarbeiter kontrollieren, ob ihr euch an die genannten Abmessungen eures Handgepäcks gehalten habt. Auch der Inhalt wird häufiger kontrolliert. Ist eure Tasche abgesegnet, bekommt sie eine farbige Banderole.  

Wichtig: Die Security-Check-Banderolen besitzen jeden Tag eine andere Farbe. 

Medizinische Geräte und Gehhilfen sind ohne Einschränkungen erlaubt. Kontrollen werden auch hier durchgeführt und die bunten Banderolen sind Pflichtprogramm. 

Welche möglichen Verwarnungs- und Bußgelder können mir drohen? 

Während der Wiesn kommt es täglich zu Ausschreitungen. Diese sind in der Regel harmloser Art, bleiben aber nicht ungesühnt.  

Ich habe für euch einige mehr oder weniger skurrile Verstöße und die drohenden Sanktionen dafür recherchiert. 

Verstoß  

Sanktion 

Rauchen trotz Rauchverbot  

Unterlassung der Bedienung 

Rausschmiss 

Wildpinkeln  

etwa 100 Euro Bußgeld  

Maßkrug mitgehen lassen  

Kosten variieren in den Zelten  

Drohne über den Festgelände fliegen lassen 

mindestens 500 Euro Bußgeld  

öffentlicher Sex 

einkommensabhängig 

Strafen um 1.000 Euro 

Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr  

Verunreinigung von Taxen 

abhängig vom Schaden 

maximal 1.500 Euro 

 

Mehr hilfreiche Hinweise zu den möglichen Bußgeldern gibt es im Ratgeber von bussgeldkatalog.org. 

Finden während des Oktoberfestes vermehrt Verkehrskontrollen statt? 

Das Oktoberfest ruft Polizei und Einsatzkräfte auf den Plan. Zirka 12.000 Personen sorgen in und um das Festgelände für Ordnung und einen reibungslosen Ablauf. Etwa 300 Beamte sind auf dem Festgelände im Einsatz. Weitere 200 Polizisten kontrollieren das Umfeld der Theresienwiese. Die Polizisten arbeiten im Schichtdienst und sind damit rund um die Uhr vor Ort.  

Verkehrskontrollen werden in verstärktem Rahmen durchgeführt. Die Polizisten sind angehalten, Trunkenheit am Steuer zu verhindern. Entsprechende Verkehrsteilnehmer aufzugreifen und zu bestrafen. Dies ist notwendig, um die Unfallzahlen möglichst gering zu halten und zu verhindern, dass andere Fußgänger und Verkehrsteilnehmer zu Schaden kommen.  

Während bei alkoholisierten Fußgängern kaum kontrolliert werde, solltet ihr als Radfahrer umso wachsamer sein. Haben Radfahrer mehr als 1,6 Promille Alkohol im Blut, handelt es sich um eine Trunkenheitsfahrt. Bei Auffälligkeiten seitens des Radfahrers genügen bereits 1,2 Promille. 

Folgende Strafen drohen bei Alkoholfahrten: 

  • Trunkenheitsfahrten: abhängig von Promille und Fahrweise 250 bis 1.500 Euro 
  • Überschreitung der 0-Promille-Grenze in der Probezeit: 
  • unter 0,5 Promille = 250 Euro, 1 Punkt 
  • 0,5 bis 1,5 Promille = 500 bis 1.500 Euro, 2 Punkte, ein bis drei Monate Fahrverbot 
  • ab 1,5 Promille = Führerscheinentzug, 3 Punkte, Geldstrafe oder Freiheitsstrafe