Was tun, wenn Angehörige plötzlich Pflege benötigen?

Pflege
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Eine plötzliche Krankheit, ein Unfall oder ein Schlaganfall – wenn Angehörige unerwartet zum Pflegefall werden, ändert sich für die betroffenen Familien von jetzt auf gleich nahezu alles. Nicht nur alte Menschen, auch jüngere können von einem auf den anderen Tag plötzlich auf Pflege angewiesen sein. Dabei wird auch viel zuhause gepflegt – allein schon deshalb, weil allein in München rund 1.000 stationäre Pflegeplätze fehlen und es daher gar nicht so einfach ist an einen zu gelangen.

Auch wenn der Schock zunächst einmal überwiegt, gilt es schnellstmöglich wichtige Fragen zu klären, um das zu pflegende Familienmitglied bestmöglich unterstützen zu können. Den Alltag unter den sich nun geänderten Bedingen zu bewältigen, kann zu einer echten Herausforderung werden. Was also sollte man in diesem Zusammenhang berücksichtigen und welche Weichen gilt es zu stellen?

Unterstützungs- und Hilfsangebote annehmen

Ohne Frage handelt es sich zunächst einmal um eine schwierige Gesamtsituation, in welcher die zu pflegende Person in den Mittelpunkt rückt. Wer in einer solchen Situation allein ist und nicht auf die Unterstützung weiterer Familienmitglieder zurückgreifen kann, sollte sich in jedem Fall dennoch um Unterstützung bemühen – denn die langfristigen Herausforderungen werden meist nicht ohne sein.

Neben dem Hausarzt kann auch die Krankenversicherung eine Anlaufstelle sein, auch Beratungsstellen oder Selbsthilfegruppen bieten die Möglichkeit, sich bei der Organisation des weiteren Vorgehens effektiv helfen zu lassen – auch dahingehend gibt es einige Angebote im Münchner Raum.

Die Krankenversicherung muss in jedem Fall kontaktiert werden, um dann in einem ersten Schritt die Pflegebedürftigkeit der betreffenden Person bestimmen zu lassen. Um die Pflegebedürftigkeit bzw. den Pflegegrad zu ermitteln, wird in der Regel ein Gutachter des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung eingesetzt, der auch bei einem Besuch vor Ort den Zustand des zu Pflegenden beurteilt.

Hier werden verschiedene Fragen gestellt und der körperliche Zustand des Patienten allgemein beurteilt. Der daraus resultierende Pflegegrad entscheidet darüber, welche Leistungen dem Pflegebedürftigen selbst und den pflegenden Angehörigen zustehen und was ggf. auch in Eigenregie finanziert und geleistet werden muss.

Welche Betreuungs- und Pflegemöglichkeiten gibt es?

Wenn der Pflegegrad bestimmt wurde, geht es darum zu erörtern, welche Pflege- und Betreuungsmöglichkeiten im jeweiligen Einzelfall infrage kommen und welches die beste Option für alle Beteiligten ist. Natürlich sollte dabei die betroffene Person im Mittelpunkt stehen, aber auch die Interessen der pflegenden Angehörigen dürfen nicht vernachlässigt werden. Schließlich geht es in den meisten Fällen um eine dauerhafte Verantwortung, welche übernommen werden muss.

Externe Unterstützung durch eine 24 Stunden Pflege

Ob der Pflegebedürftige zu Hause oder in einem Heim versorgt werden soll, hängt nicht zuletzt auch immer von den Möglichkeiten aller Beteiligten ab. Auch eine individuelle Betreuung zu Hause durch eine professionelle 24-Stunden-Pflege beispielsweise, kann unter Umständen eine sinnvolle Option sein, wenn pflegebedürftige Angehörige weiterhin in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben sollen, aber keine Familienmitglieder die Pflege übernehmen können oder wollen.

Mit der 24-Stunden-Pflege in München können in vielen Fällen auch individuelle Absprachen getroffen werden, je nachdem wann und in welchem Umfang man Unterstützung bei der Pflege benötigt. Dabei gibt es auch in München entsprechende Anbieter, die sich eine große Personaldecke in diesem Bereich zugelegt haben und entsprechende Dienstleistungen im großen Umfang anbieten können.

Selbst pflegen?

Natürlich geht vielen Betroffenen auch die Überlegung durch den Kopf, die angehörige Person ggf. selbst zu pflegen. Ob und in welchem Umfang dies sinnvoll ist, hängt immer von der individuellen Situation ab. So sind zum Beispiel folgende Fragestellungen bei der Entscheidungsfindung mit von Bedeutung:

Bin ich selbst (körperlich und psychisch) in der Lage, die Pflege regelmäßig selbst durchzuführen?

Verfüge ich über die fachlichen Kompetenzen?

Wohne ich mit der zu pflegenden Person unter einem Dach?

Wie viel Zeit und wie viele sonstige Verpflichtungen habe ich?

Möchte ich mich persönlich für die Pflege des Angehörigen derart stark einschränken?

Auf diese Fragen gibt es keine allgemeine Antwort und oft müssen Betroffene erst einmal länger darüber nachdenken oder es ggf. auch ausprobieren. Welche Option im Einzelfall die beste Lösung ist, hängt also von zahlreichen Faktoren ab.

Es ist wichtig, sich diesbezüglich genau über die einzelnen Vor- und Nachteile zu informieren, und eine durchdachte Entscheidung zu treffen, da diese weitreichenden Folgen für die Zukunft hat. In vielen Fällen macht auch die Kombination aus professioneller Pflege sowie ergänzend persönlichen Pflegeleistungen Sinn. Oft sind hier auch berufliche Aspekte relevant. Sofern es möglich ist, bietet es sich immer an, den Pflegebedürftigen mitentscheiden zu lassen.

Fazit

Die Tagesabläufe verändern sich durch einen plötzlichen Pflegefall in der Regel stark, es ist nicht unüblich, dass sich die Situation erst einmal einspielen muss. Am wichtigsten ist es, für Betroffene, in einer solch schweren Lage Unterstützungs- und Hilfsangebote wahrzunehmen, um nicht allein mit den Aufgaben und Entscheidungen zu bleiben.

Auch wenn sich niemand eine solche Situation wünscht, ist es hilfreich zu wissen, was im Fall der Fälle getan werden muss und was in diesem Zusammenhang wichtig ist. Je besser man auf einen eventuellen Schicksalsschlag vorbereitet ist, desto einfacher lässt sich mit der Situation umgehen und die veränderten Abläufe in den Alltag integrieren.